Erfolgreiches Umsatteln der Weltmeisterin

Die 43. GurtenClassic sorgte trotz Wetterkapriolen für strahlende Gesichter en Masse: Beim Berglauf-Hauptrennen brillierten über 15 km zwei Solothurner: Petra Eggenschwiler und Lars Schnider.

Als einstige Powerman-Weltmeisterin, fünffache Siegerin des Inferno Triathlons von Thun aufs Schilthorn sowie Siegerin zahlreicher Strassen- und Bergläufen hat sich Petra Eggenschwiler einen Namen gemacht. Und auch an der GurtenCLASSIC hat sie Spuren hinterlassen. Zwei Mal gewann sie den Duathlon (2015 und 2017), und im Velorennen belegte sie 2023 Rang 2 und 2022 Rang 6.

Und in diesem Spätherbst reizte die 37-jährige das 40-km-Velorennen der GurtenCLASSIC erneut. Weil dieses aber vorzeitig ausverkauft war, plante sie um – und lief das Hauptrennen. Eindrücklich, wie sich schnell zeigte: Die Solothurnerin aus Oberdorf bewältigte die 15 km mit den 570 Höhenmetern in 1:07:33 Stunden – heisst: neuer Streckenrekord. Der zweitplatzierten Anja Gilomen (Thun) nahm sie 1:38 Minuten ab. «Krass, dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht», staunte sie. Von «einem coolen Abschluss einer tollen Saison» sprach sie.

Vom Triathlon zum Berglauf

Auch das Männerrennen zeigte einen klaren Dominator: Lars Schnider. Mit seinen 57:18 Minuten blieb er als Einziger unter einer Stunde. Und wie die Frauensiegerin Eggenschwiler reiste er aus dem Solothurnischen an, genauer aus Lohn-Ammannsegg. «Ich habe mit dem Sieg geliebäugelt und von Beginn an die Führung innegehabt», erklärte der erst 22-Jährige. Im Gegensatz zu ihr aber ist sein Bekanntheitsgrad noch schmäler. Als ehemaliger Triathlet setzt der Informatik-Student an der Uni Bern seit drei Jahren auf den Berglauf. So gewann er in diesem Sommer den Inferno Halbmarathon wie den Zermatt Halbmarathon. Und noch ein spannendes Detail gab er zum Besten: «Trotz zum Teil rutschigen Passagen lief ich mit gewöhnlichen Strassenlaufschuhen ohne Profil – und das ging gut.» Mit einem Rückstand von 2:42 Minuten erreichte Routinier Mekonen Tefera (33/Gampeln) das Ziel als Zweiter, Simon Zahnd (43/Gantrisch/3:45 zurück) belegte Rang 3.

Junge Talente im Direktrennen

Über die 9-km-Kurz-/Direkt-Strecke setzten sich mit Taavi Caboussat (Bern) und Lorine Besson (Rüfenacht) zwei ganz Junge durch: 16 ist er, 14 sie. Im Velorennen über 40 km auf den Gurten triumphierten ein Berner und eine Bernerin: Christoph Friedli und Rahel Aschwanden. Und nicht nur den Schnellsten stand die Freude ins Gesicht geschrieben, sondern den meisten der Startenden von ganz jung (Kinder- und Jugendrennen auf dem Gurten) bis ins Seniorenalter. Die GurtenCLASSIC erwies sich einmal mehr als hochattraktive und geschätzte Veranstaltung für eine Vielzahl von Sportbegeisterten im weniger Wettkampf lastigen Herbst.

Und so freuten sich auch die Organisatoren. OK-Chef Thomas Winkler sagte: «Trotz ungünstiger Wetterprognosen war uns Petrus wohlgesinnt, und wir erlebten eine hocherfreuliche 43. Austragung.» Der Nach-Corona-Teilnehmerrekord mit fast 1600 Klassierten unterstreicht dies.

26.10.2025 / Jörg Greb